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Interessen - Geschichte

Schon in der Schule faszinierte mich das Fach Geschichte ungemein. Es wurde mein Lieblingsfach. Deswegen begann ich damals ja auch ein Kunstgeschichtsstudium, mit den Nebenfächern Geschichte und Alte Archäologie.

In diesem Bereich möchte ich mich auf das Mittelalter schlechthin konzentrieren - eine dunkle Zeit, die mich eben wegen ihrer Undurchschaubarkeit und Eigenheit und Idealen am meisten angesprochen hat.

Eine kurze Vorstellung über das Mittelalter selbst:

Der Begriff "Mittelalter" wurde von den Humanisten des 15. Jahrhunderts geprägt. In chronologischer Hinsicht läßt sich das Mittelalter in 3 Epochen gliedern:

Frühmittelalter (476 - 918)
Das Frühmittelalter umfaßt die Zeit vom Zusammenbruch des Weströmischen Reiches (476) bis zur Auflösung der karolingischen Herrschaft (918). Politische, soziale, wirtschaftliche und religiöse Verhältnisse sind starken Veränderungen unterworfen. Auseinandersetzungen zwischen Germanen, Awaren und Slawen lassen sich auch im Gebiet des heutigen Österreich beobachten.

Hochmittelalter (919 - 1254)
Das Hochmittelalter beginnt mit der Herrschaftsübernahme der Ottonen, die im Jahre 919 die deutsche Königswürde erlangen, und endet mit dem Untergang des staufischen Imperiums (1254). Während dieser Zeit wird der Grundstein gelegt für die spätere Ausbildung eines selbständigen österreichischen Staates. Die österreichische Staatswerdung nimmt ihren Ausgang mit der Markgrafschaft an der Donau, die 270 Jahre (976 - 1246) unter babenbergischer Herrschaft steht.

Spätmittelalter (1254 - 1492)
Das Spätmittelalter umspannt den Zeitraum von 1254 (Zusammenbruch der staufischen Reichsgewalt) bis 1492 (Entdeckung Amerikas durch Christoph Kolumbus). Das Reich verliert die alleinige politische Führung im Abendland. Die Landesfürstentümer erstarken (so etwa auch das Herzogtum Österreich) und nationale Staaten (z.B. Frankreich) bilden sich heraus. Diese Territorialgewalten bestimmen nun zunehmend das politische Geschehen in Europa.

Das Mittelalter geht in der Zeit Kaiser Friedrichs III. (gest. 1493) zu Ende. Eine neue Zeit wird durch die wissenschaftlichen und künstlerischen Leistungen des Humanismus und der Renaissance eingeleitet. Die neuen Erkenntnisse lösen religiöse, politische und soziale Krisen aus.


Der mittelalterliche Naturraum

Mittelalterlicher Wald

Die Auseinandersetzung mit dem Naturraum war für den mittelalterlichen Menschen stets von zentraler Bedeutung. Wilde Vegetation, Baum, Gestrüpp und hohes Gras waren allgegenwärtig. Dieses unbehauste Wildland, auch wenn man es in mancherlei Hinsicht als potentielles Kulturland betrachtete, galt den mittelalterlichen Menschen als weitgehend fremd und furchteinflößend. Hier fanden bedrohliche Tierarten, wie Wolf, Bär, Luchs oder Fuchs, Unterschlupf und die von der Gesellschaft Ausgebürgerten Zuflucht: Räuberbanden, Vagabunden, Eremiten oder Ketzer.

Mittelalterliche Siedlungsentwicklung

Kloster Die Ausbildung unserer heutigen Siedlungslandschaft verdanken wir im wesentlichen den mittelalterlichen Kolonisatoren. Als Träger der Kolonisation traten weltliche Dynasten, Kirchen und Klöster in Erscheinung, die in Zusammenarbeit mit ihren Gefolgsleuten in unermüdlicher Arbeit die Wurzeln unserer gegenwärtigen Siedlungslandschaft schufen. Naturkatastrophen, Kriege, Seuchen u.a.m. ließen viele Siedlungen schon früh veröden, und auch die Einwohnerzahl konnte aufgrund derartiger Mißstände drastisch sinken. Über das tatsächliche Alter unserer Ortschaften sind wir nur selten genau informiert.

Mittelalterliches Alltagsleben

Bauern im Mittelalter

Das Umland war seit jeher agrarisch ausgerichtet. Der Ackerbau stellte die bestimmende Wirtschaftsform dar. Zu den meist bevorzugten Anbauprodukten gehörten Kraut, Rüben und Bohnen; diese Gemüsearten galten als die bäuerliche Kost schlechthin, während Wildbret, Fische und Öl den Rittern vorbehalten blieb. Als Getränke verwendeten die Bauern ausschließlich Wasser, die ritterlichen Herrschaften bevorzugten dagegen in reichem Maße Wein.

Religiöses Leben im Mittelalter

Klerikale Kunst

Im Mittelalter gab es kaum einen Lebensbereich, der nicht mehr oder weniger von religiösen Vorstellungen durchformt gewesen wäre. Chorgebet, Bußübungen oder Messe zählten zu den obligaten Frömmigkeitswerken der Kleriker und Mönche, während das tägliche Kreuzzeichen, das persönliche Gebet oder die Teilnahme an kirchlichen Prozessionen für den Laien praktisch selbstverständlich war. Darüber hinaus waren die geistlichen Institutionen auch die wichtigsten Träger der Schrift (vor allem bis zum 12. Jahrhundert). Ihrem Schreibgut verdanken wir heute den weitaus größten Teil unserer Geschichtskenntnisse vom Mittelalter.

Die mittelalterliche Grundherrschaft

Burg

Die Grundherrschaft war die das Leben auf dem Lande prägende Form von Herrschaft. Ein solches grundherrschaftliches Verhältnis lag überall dort vor, wo Landbesitz dazu berechtigte, Herrschaft über Menschen auszuüben. Die Träger der Grundherrschaft waren König, Kirche und Adel. Diese bewirtschafteten ihre Güter allerdings nicht selbst, sondern mit Hilfe zahlreicher Untertanen, die einen Teil ihrer Einkommnisse an dem Grundherren abzuliefern hatten.

Die mittelalterliche Kunst

Herrscher

Das, was wir heute als Kunst bezeichnen, ist im Mittelalter nicht als solche relevant. Geschriebenes, gemaltes und modelliertes stand immer im Bezug zur Religion oder zur Herrschaft. Hin und wieder gibt es Selbstdarstellungen, doch auch hier als Herrscher, Stifter oder Danksagung in Verbindung mit Heiligen. Der Mensch als Individuum beginnt erst ab der Neuzeit zu existieren.